Beschreibung

In Anbetracht der Komplexität des Themas „charismatische Erneuerungsbewegungen" soll es in diesem Heft vor allem darum gehen, die Grundzüge der pfingstlich-charismatischen Religiosität kennenzulernen und außerdem exemplarisch solche Bewegungen und Initiativen näher zu untersuchen, die auch hier in Deutschland aktiv sind und die religiöse Landschaft mitgestalten. Dabei handelt es sich vor allem um solche (neuen) geistlichen Gemeinschaften und Projekte, die entweder mit der letzten großen Phase der charismatischen Erneuerungsbewegung (der 1970er-Jahre) in Verbindung gebracht werden können, oder aber noch jüngeren Datum sind und z. B. durch Ereignisse wie den Weltjugendtag in Köln 2005 unterstützt wurden.
Wer näher hinschaut, der wird merken, dass eine Auseinandersetzung (auch gerade im Religionsunterricht) sinnvoll ist, denn Licht und Schatten liegen hier nahe beieinander: So stehen der fröhlichen Begeisterung, der Dynamik und der emotionalen Hingabe an Gott bzw. Jesus hier ein mitunter fragwürdiges Gottesbild und Religionsverständnis gegenüber, das nicht nur anti-aufklärerische Tendenzen sowie ein durchaus fragwürdiges Denken in Tun-Ergehen-Zusammenhängen erkennen lässt, sondern auch ein dualistisches Weltbild fördert und ein problematisches Verständnis von Evangelisierung bzw. Mission deutlich macht. Hier kommt dem Religionsunterricht auch eine aufklärerische Funktion und eine demokratische Verantwortung zuteil.

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