Beschreibung

Vor Filmen, Podcasts, Theateraufführungen, Musikstreams oder auf Buchcovern wird vor möglicherweise verletzenden oder retraumatisierenden Inhalten gewarnt. Sogenannte Triggerwarnungen sind Ausdruck einer neuen Sensibilität im kulturellen und digitalen Bereich. Sind solche Hinweise zeitgemäße Warnungen, um Menschen vor verstörenden Begegnungen und Erfahrungen zu schützen? Sind sie Ausdruck einer Überempfindlichkeit, die zu einer wahrnehmbaren Abnahme von Ambiguitätstoleranz (s. Literatur: Bauer in Arbeitshilfe) führt und eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit schwierigen und belastenden Themen erschwert oder gar verhindert?
Die vorliegende Kulturdokumentation greift Beobachtungen zu einer neuen Sensibilität auf und geht Fragen nach ihrer Wirksamkeit für Einzelne und für die Gesellschaft nach. Aus verschiedenen Genres des öffentlichen Lebens kommen Expert:innen zu Wort und
bringen widerstreitende Perspektiven ein, die Denkanstöße geben. Die Menge der Sachinformationen und Vielfalt an Positionierungen bedarf in der Bildungsarbeit der Orientierungshilfe.
Der Film regt zur Auseinandersetzung mit Sachfragen und zur eigenen Meinungsbildung an:
• Wird der Begriff „Triggerwarnung“ angemessen verwendet?
• Gefährdet die neue Sensibilität die Kunstfreiheit?
• Wer bestimmt über den Gestaltungsrahmen für Kunstschaffende?
• Wie lassen sich Machtverhältnisse in einer Demokratie (neu) bestimmen?
• Gewalt, Rassismus, Sexismus, …-ismus: Was geht noch? Was geht nicht mehr?
• (Wie) Können alte Sicht- und Redeweisen Denkanstöße für die Gegenwart sein?
• Welche Bedeutung haben Triggerwarnungen vor Kunstwerken aus anderen Zeiten, welche
Funktion können sie vor Gegenwartskunst erfüllen?
• Bieten Warnhinweise Schutz vor verletzenden Inhalten oder vor notwendiger Auseinandersetzung mit der Realität?
• Zivilisationsverfeinerung in der kulturell-medialen Welt und Zivilisationsbruch in der Realität – passt das zusammen?

Mit umfangreichem Lehr- und Lernmaterial.

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