Sehen - Lachen - Denken
Kurzfilmsatiren gegen Rechtsradikalismus

Sehen - Lachen - Denken

Kurzspielfilm - Bundesverband Jugend und Film (Hrsg.) - Deutschland, Norwegen 2009

Laufzeit: 49 Minuten

Empfohlen: ab 14 Jahren - FSK ab 12 freigegeben

1 Bewertung

Beschreibung

1. Haltet sie auf! (Deutschland 1999, 7 Min.) Bei einer Life-Reportage im Fernsehen über Hooligans aus der rechten Szene, die nach einem (Tisch-)Fußballspiel randalierend durch die nächtlichen Straßen der Stadt ziehen, erkennt ein an den Rollstuhl gefesselter Großvater zu seinem Entsetzen auch seinen Enkel in der Menge. Dieser wurde als Kind von den anderen bedrängt, wie eine kurze Rückblende zeigt. Auch der Großvater erinnert sich, wie er den geliebten, wenn auch etwas schwächlich wirkenden Jungen immer beschützt hat, sei es vor den Übergriffen seiner Mitschüler oder vor der Gewalt des brutalen Vaters. In einer Mischung aus Wut und Entsetzen macht sich der Großvater im Rollstuhl auf den Weg, um nun auch in dieser neuen Situation seinem Enkel beizustehen. Mutig versucht er auf der Straße, die anrückenden Hooligans aufzuhalten. Sie laufen zuerst achtlos an ihm vorbei, bis einer ihn tätlich angreift und den Rollstuhl zerstört. Gerade als der Großvater hilflos am Boden liegt, zieht der Enkel grölend an ihm vorbei. Die beiden erkennen sich, doch nach einem kurzen Moment des Zögerns wird der Enkel von den anderen Hooligans weitergedrängt, während der Großvater ihm das seit seiner Kindheit so verhasste Wort „Feigling“ nachruft 2. Mehmet (Deutschland 2002, 7 Min.) Mehmet ist ein Boxerhund aus der Türkei, der von einem Hundefänger auf der Straße eingefangen wurde und nun in Deutschland gelandet ist. Mehmet sehnt sich nach der warmen, sonnigen Türkei zurück, hat aber zumindest ein paar Freunde in der neuen Heimat gefunden. Thomas, Rico und ihr Anführer Jochen sind Neonazis, die den Boxer „Siegfried“ nennen und sich jeden Abend auf die Suche nach Mehmets türkischen Freunden aus seiner alten Heimat machen. Der anhängliche Hund versteht allerdings nicht, warum Jochen die Türken immer Kanaken nennt und er diese offenbar reichlich beschenken möchte, beispiels­weise mit Molotowcocktails oder Handgranaten. Da seine neuen Freunde aber nicht besonders helle im Kopf sind, geht bei der Geschenkübergabe meistens etwas schief oder andere Leute sind ihnen zuvorgekommen. Als ihnen dann aber ein älterer deutscher Bürger mit Schäferhund einen wertvollen Tipp gibt, stehen sie mit Mehmet endlich vor einem Ausländerwohnheim und kurz vor der Erfüllung ihrer Wünsche. Schade nur, dass die Türken fluchtartig die Wohnung verlassen, als ihnen eine scharfe Handgranate durch das Fenster fliegt. Mehmet überlegt noch, was er mit dem Geschenk machen soll, als er Jochens Stimme hört, der „Siegfried bei Fuß“ befiehlt. 3. Leroy räumt auf (Deutschland 2005, 19 Min.) Als Kind eines Schwarzafrikaners und einer Deutschen ist der inzwischen 17-jährige Leroy in Berlin aufgewachsen, einer Stadt, die er ziemlich „groovy“ findet. Der nette Junge mit dem Afrolook ist eng mit Dimitrios befreundet, dessen einer Elternteil aus Griechenland stammt und den Leroy einfach nur „Dimi“ nennt. Leroy hat auch eine Freundin, die blonde Eva, deren vier Brüder Hanno, Horst, Siegfried und Adolf der rechtsradikalen Skinhead-Szene anhängen. Früher hat das einige Probleme gegeben, doch inzwischen haben sich die Brüder mit Leroy arrangiert und „zusammengerauft“. Leroy hat allerdings ein Problem: Er ist ein „schwarzer Deutscher“ und auch wenn er sich dadurch nicht unmittelbar diskriminiert fühlt, bereitet ihm das Deutschsein nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Holocaust und den Brüdern seiner Freundin zunehmend Probleme. Diese diskutiert er ausführlich mit Dimi, ohne allerdings zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen. Als Evas Brüder dann ohne weitere Erklärung von der Skinhead-Szene Abstand nehmen wollen, hat Leroy die zündende Idee: Da seiner Ansicht nach bisher jede jugendkulturelle Szene von der Kommerzialisierung geschluckt und neutralisiert worden ist, gründet er zusammen mit Evas Brüdern die erste Skinhead Boygroup der Welt „Skin Sync“. 4. Black & White (Norwegen 2000, 16 Min.) Bernt ist romantisch veranlagt – und er ist Neonazi. Gegenüber einem Plakat mit Adolf Hitler hängt an der Tür eine gehenkte schwarze Puppe. Als militanter Vertreter der rechtsextremen White Power hat Bernt etwas gegen Schwarze und andere Minderheiten in seinem Land. Stattdessen trinkt er lieber Cola, das ist zwar auch schwarz, schmeckt aber süß. Im Internet sucht er nach jemandem, der mit ihm chatten möchte. Bereits enttäuscht gibt er schließlich ein Zitat von Nietzsche ein – und erhält prompt Antwort von Sara, die mehr auf Spinoza steht. Beide sind überglücklich, offenbar im anderen jemanden gefunden zu haben, der wesensverwandt scheint, obwohl oder gerade weil sie einander ihre wahre Identität nicht preisgeben. Denn Sara ist eine Schwarzafrikanerin, die der militanten Black Power-Bewegung angehört und in einer Agitprop-Show als Tänzerin und Sängerin auftritt. Beim Chat am folgenden Tag schlägt Sara vor, sich mit Bernt in der frei gestaltbaren virtuellen Welt von realcity.com zu treffen, bei der man grundsätzlich eine fremde Identität annimmt. So kommt es, dass sich Bernt, „der Dunkle“ wie er sich nennt, aus Versehen als Othello und Sara, „die Schöne“, ganz bewusst als Desdemona im Cyberspace begegnen und ineinander verlieben. Das fördert ihren Wunsch, sich in der Stadt einmal real zu treffen, eine Rose soll das Erkennungszeichen sein. Doch zu einer wirklichen Begegnung kommt es nicht, die beiden laufen irritiert aneinander vorbei. Während beide im Cyberspace ihre Hochzeit vorbereiten, planen Bernts Skinhead-Freunde einen Anschlag auf das Theater, in dem Sara auf der Bühne steht.


Details

Genre: Kurzspielfilm
Schlagworte: Aggression, Gewalt, Gewaltlosigkeit, Ideologien, Neonazismus, Zivilcourage, Kurzfilmkino, Toleranz, Werte, Rechtsradikalismus, Rechtsextremismus, Faschismus, Politik, Macht, Jugend, Rassismus, Vorurteile, Feindbild, Hass, AusländerInnen, Sampler
Adressaten: Hauptschule/Mittelschule, Gymnasium (S1), Gymnasium (S2), Jugendarbeit, Realschule, Sek. I - schulartübergreifend, Sek. II - schulartübergreifend
Begleitmaterial: DVD mit Kapitelanwahl, weiteren Extras und umfangreichem Begleitmaterial auf DVD-ROM-Ebene

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