Beschreibung

Philipp Melanchthon stammt aus Bretten bei Heidelberg und hat zusammen mit Martin Luther die Reformation und damit die evangelische Kirche entscheidend geprägt. Er leistete einen bedeutenden Beitrag zur Erneuerung der Kirche und setzte sich zugleich für die Bewahrung ihrer Einheit ein. Davon gibt in besonderer Weise das Augsburger Bekenntnis ("Confessio Augustana") von 1530 Ausdruck, das Melanchthon federführend formuliert hat. Neben Johannes Reuchlin und Erasmus von Rotterdam gehörte Philipp Melanchthon zu den führenden Repräsentanten des Humanismus. Er war umfassend gebildet und lehrte schon in jungen Jahren in Wittenberg als Professor für Griechisch und Hebräisch. Seine humanistische Bildung verband er mit einer tiefen Frömmigkeit, die er in Gebeten, Gedichten und zahlreichen Briefen zum Ausdruck brachte. Neben der Erneuerung der Kirche lag ihm auch die Reform der Bildung und des Bildungswesens am Herzen. Dies brachte ihm die Auszeichnung "praeceptor Germaniae" (Lehrer Deutschlands) ein. Melanchthons ganzes Werk ist aus der Kommunikation mit anderen entstanden - mit Luther, Reuchlin, aber auch mit Repräsentanten der Papstkirche. Dabei war er stets um Kompromiss und Ausgleich bemüht; eine Kirchenspaltung wollte er unbedingt vermeiden. Melanchthon suchte zudem immer wieder das Gespräch mit Vertretern der antiken Philosophie, vor allem aber mit den Propheten und Aposteln in der Bibel sowie mit den Kirchenvätern, welche die Grundlagen der christlichen Theologie formuliert haben. Letztlich verdankt sich diese Grundeinsicht seinem Glauben: Der Mensch ist dazu bestimmt und berufen, auf Gottes Wort zu hören und zu antworten.

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